Der Kleine Schlossplatz kommt groß raus
Am Samstag, den 8. Juni 2024, tanzten mehrere tausend Menschen beim Waranga-Festival auf dem Kleinen Schlossplatz zu elektronischen Klängen internationaler Top-DJs. Dass das Festival an diesem zentralen Ort in der Stadt hat stattfinden können, wäre vor einiger Zeit noch unmöglich gewesen. Im Gespräch erklärt unser City-Manager Sven Hahn, was notwendig war und weshalb sich die City-Initiative Stuttgart für das Festival engagiert hat.
Herr Hahn, die City-Initiative Stuttgart e.V. hat sich für die Durchführung des Waranga-Festivals eingesetzt und war zudem Veranstalter. War es die Mühe wert?
Hahn: Es hat sich sehr gelohnt! Bis vor kurzem war es undenkbar, dass auf dem Kleinen Schlossplatz eine solche Veranstaltung hätte stattfinden können. Jetzt haben mehrere tausend Menschen dort friedlich gefeiert. Die Atmosphäre war unglaublich!
Wieso war eine solche Veranstaltung vorher nicht möglich?
Hahn: Die größte Herausforderung waren die Vorschriften der Politik in Stuttgart. Früher galt, dass auf vielen Plätzen keine Events mit kommerziellem Hintergrund stattfinden dürfen. Das heißt, man hat als Veranstalter immer draufgelegt – das Ergebnis: es fanden kaum Events in der City statt. Wir konnten diese Richtlinie in vielen Gesprächen kippen und so dürfen Veranstaltungen wie das Waranga-Festival jetzt stattfinden.
Wie bewerten Sie die Situation des Kleinen Schlossplatzes aktuell?
Hahn: Der Platz entwickelt sich positiv. Früher wurde der Platz kaum aktiv bespielt. Deshalb war er mit Blick auf das Publikum vor Ort oft problematisch. Er führte ein Schattendasein im Zentrum der Innenstadt. Jetzt haben wir endlich die Chance, den Platz für spannende Aktionen zu nutzen und so zu beleben.
Wie sind Sie bei der Durchsetzung des Festivals vorgegangen?
Hahn: Es gab unendlich viele Abstimmungsrunden über einen Zeitraum von etwa eineinhalb Jahren allein um die Richtlinien der Stadt zu verändern. Dabei hatten wir immer das Ziel vor Augen, Events wie das Waranga-Festival und viele andere Veranstaltungen durchführen zu können. Als die Voraussetzungen endlich geschaffen waren, haben wir mit dem Waranga gesprochen und einen Partner gefunden, der gemeinsam mit vielen Helfern eine reibungslose Durchführung garantierten. So haben wir den Grundstein für hoffentlich viele weitere derartige Veranstaltungen gelegt.
Warum liegt Ihnen der Platz so am Herzen?
Hahn: Man liest immer wieder, dass es vor allem an den Wochenenden zu später Stunde zu Konflikten am Kleinen Schlossplatzes kommt. Wir wollen den Platz aber nicht sich selbst überlassen. Es ist uns als City-Initiative Stuttgart ein Anliegen, dass sich die Menschen in der Stadt wohlfühlen. Natürlich mussten wir viel Überzeugungsarbeit leisten, viele Befürchtungen ausräumen. Aber ich denke, das ist uns gelungen!