Geschenksammelaktion in der Stadt

Zusammen mit den Stuttgarter Traditionsgeschäften bringt Gudrun Nopper dieses Weihnachten Kinderaugen zum Strahlen.

Als am Freitagabend kurz nach 16:30 Uhr ein Engelschor vor dem Traditionsgeschäft Tritschler am Marktplatz zu singen beginnt, sind die Passanten offenkundig freudig überrascht. Mit so viel weihnachtlichem Flair haben wohl die Wenigsten beim frühabendlichen Weihnachtsbummel gerechnet. Verwundert drehen sich einige um oder bleiben stehen und lauschen dem Gesang der Kinder des Karnevalvereins Zigeunerinsel. Und auch die Kinder haben großen Spaß daran, in ihren glänzend-goldenen Roben zu singen und zu tanzen: „Sie tanzen für ihr Leben gerne“, verrät eine Mutter. Und die Kinder selbst erzählen: „Ich habe mich noch nie an Weihnachten verkleidet. Deshalb freue ich mich total“, so eine Gruppe Mädchen, die den Auftritt kaum abwarten kann. 

Die „chrischtkindlestour“, wie die Aktion heißt, bei der die Gruppe zusammen mit Gudrun Nopper am Freitag und Samstag in insgesamt zehn Traditionsgeschäften in der City vorbeischaut, ist aber natürlich nicht in erster Linie zur Freude der Passanten ins Leben gerufen worden. Denn das Christkind und seine Engel sammeln am Wochenende in Stuttgarter Traditionsgeschäften wie Tritschler, Korbmayer oder Wittwer-Thalia Geschenke eine. 

Bei Tritschler bekommt die Gruppe große Tüten voller bunter Päckchen ausgehändigt. Darin verbergen sich „Backsets und ganz tolle Trinkflaschen“, verrät Geschäftsführer Thomas Breuninger, für den es selbstverständlich ist, bei der Aktion mitzumachen – und das, obwohl die Einzelhändler immer noch unter den pandemiebedingten Einschränkungen leiden. „Zum einen gibt es Menschen, die Corona härter trifft als uns. Und zum anderen: wenn es die Möglichkeit gibt Kinder glücklich zu machen, dann machen wir das“, so Breuninger, der am Abend die Pakete an die Initiatorin der Veranstaltung Gudrun Nopper übergibt. Diese sorgt dann dafür, dass die Aktion am Ende vor allem die Beschenkten glücklich macht: „Wir geben die Päckchen in ein Familienzentrum“, erzählt die sozial engagierte Ehefrau des Stuttgarter Oberbürgermeisters, die mit der Aktion vor allem Kinder glücklich machen möchte, die nicht auf der „Sonnenseite des Lebens“ stehen, wie sie sagt.

Mit dem Christkind unterwegs zu sein, hat für Nopper dabei Tradition: „Ich habe schon in Backnang 20 Jahre so eine Christkindaktion gemacht und das nun nach Stuttgart mitgenommen“, so Nopper, die im Frühjahr 2021 den Verein „Stille Not“ gegründet hat, um so Menschen zu helfen, die keine Lobby und keine Stimme haben, wie sie am Abend erklärt. 

Für die Aktion in der Innenstadt konnte Gudrun Nopper bei den Stuttgarter Traditionsgeschäften schnell Gehör finden: „Viele der Traditionsgeschäfte kennt man für ihren caritativen Einsatz“, erklärt City-Manager Sven Hahn, der die Händler deshalb gut mit Gudrun Nopper vernetzen konnte. 

Und auch der Sprecher der Stuttgarter Traditionsgeschäfte und Wittwer-Thalia-Geschäftsführer Rainer Bartle findet es selbstverständlich, die Aktion zu unterstützen: „Ich fand die Aktion von Anfang an toll. Damit macht man den Kindern, die singen, und natürlich den Beschenkten eine Freude. Die zehn angefragten Geschäfte haben sehr spontan zugesagt. Egal, wie das letzte Jahr lief, es muss Platz geben, auch an andere zu denken. Ich glaube, die Traditionsgeschäfte sind auch ein Stück weit ein Sinnbild für die Tradition in dieser Stadt, an andere zu denken.“

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